Dienstag, 26. August 2003

Indische Kondome – das Alternativprodukt

Hab heute mal wieder nach langer Zeit den Online-Standard gelesen, und ich muss sagen die oesterreichischen Politiker geben sich ja alle Muehe das Sommerloch zu fuellen.

Der Ansatz mit der Kondomsteuer bringt mich allerdings auf eine Idee. Eigentlich koennten wir doch Komdome aus Indien importiern und diese exklusiv in Oesterreich vertreiben. 1 Milliarde Menschen sind wohl der beste Beweis fuer ihre Qualitaet ;-)

Ich werd mal das Projekt beantragen, ich bin mir sicher, dass es dafuer eine Foerderung gibt…

Rickshaw-Fahrer…

Wenn man bei uns kein intelligentes Gespraechsthema findet, bleibt meist noch die Option ueber’s Wetter zu reden. Dieses Problem bleibt einem in Indien erspart, denn es gibt im Zweifelsfall immer ein Gespraechsthema: Rickshaw-Fahrer

Aus diesem Grund moechte ich diesen “ehrenwerten” Berufstand einige Zeilen widmen (man koennte auch Problemlos ganze Buchbaende mit Geschichten ueber sie fuellen).

Eine kurze steriotype Beschreibung dieser Spezies: Sie haben in etwa den Beliebtheistgrad von Verkehrspolizisten, Beamten und New Yorker Taxifahrern zusammen. Wenn die Hupe einmal eimal defekt sein sollte, ist das gesamte Rickshaw unbrauchbar. Sie behaupten jeden Ort zu kennen, doch waehrend der Fahrt merkt man den doch, dass man in die falsche Richtung faehrt. Die meisten Taschendiebe und Bankraeuber gehen bei ihrer Arbeit weit ehrlicher vor als sie. Bei der Ankunft am Zielort wird aus Prinzip mehr verlangt als vorab vereinbart war und ihr technisches Talent ist verhaeltnismaesig gut ausgepraegt, denn ich stelle es mir nicht leicht vor ein Taximeter zu manipulieren…

Gut, manch einer wird meinen da besteht nicht so viel Unterschied zu unseren Taxifahrern, aber dann war er oder sie noch nicht in Indien.

Nett sind vor allem die einzelnen Adaptionen der Spezies: Das eine Mal bekommt man waehrend einer 45 min Fahr in voller Lautstaerke vom Fahrerer etwas vorgesungen, und hat leider kein Kit-Kat dabei.

Ein anderes Mal sitzt man in einem Rickshaw mit solchen Boxen hinter dem Ruecksitz, dass man sich wunderet, dass es nicht nur auf zwei Raedern fahrt.

Von den Facetten den Fahrgast uebers Ohr zu hauen moechte ich gar nicht erst anfangen.

Deprimierend ist aber vor allem, dass ich nach 2 Monaten besser zu unbekannten Orten in Bangalore hin finde als sie. Gestern hatte ich sogar einen Rickshaw-Fahrer der nicht einmal die Hauptstrasse von Bangalore kannte. Das ist damit zu vergleichen, wenn ein Taxifahrer noch nie etwas von Guerte oder Ring gehoert haette.

Tja, auf jeden Fall wuensch ich euch allen noch viel Spass bei Gespraechen ueber’s Wetter ;-)

Mittwoch, 20. August 2003

Kerla, das Paradies Indiens?

Etwas verspaetet mein Reisebericht vom letzten Wochenendausflug: Kerla, umfasst den suedlichsten Teil von Indien, der auch vermutlich der schoenste ist. Die Kurzfassung des Wochenendes: 24 h auf einem Hausboot durch die Backwaters trifften, ein einheimischen Fest mit vermutlich voellig zugedroehnten Indern beobachten und einige Stunden an einem tropischen Strand verbringen – waeren nicht soviele hyperorganisationswuetige Maedels mitgewesen, koennte man es fast als perfektes Wochenende bezeichnen.
Kerla
Nun der interessante Teil: Kerla ist der einzige indische Staat der auf demokratischen Wege eine kommunistische Regierung gewaehlt hat. Im Moment ist die kommunistische Partei zwar nur mehr die staerkste Oppositionspartei, aber sie hat Jahre lang die Geschehnisse in diesem Staat mitbestimmt. Auch heute noch sieht man ueberall nette rote Flaggen mit Hammer und Sichel. Und ich muss sagen, man sieht einen Unterschied zum Rest von Indien. Kerla gehoert theoretisch zu den aermeren indischen Staaten, dennoch sieht man keine Slumgebiete und Leute die auf der Strasse leben, wie sonst ueberall in Indien. Auch das Gesundheits- und Schulwesen soll weit besser sein als im Rest Indiens. Aber das wirklich witzige ist, dass Leute aus Kerla als die Entrepreneurs von Indien gelten. Sie haben den Ruf, dass, wann immer sie ein Unternehmen gruenden, es 100%ig ein Erfolg wird.
Bei solchen Infos schlaegt mein Marxistenherz hoeher ;-)
kom

Montag, 18. August 2003

Wie bekomme ich Geld fuer ein Entwicklungshilfeprojekt?

Hab gerade eine nette Aufgabe bekommen: Der Director meiner NGO faehrt in 10 Tagen nach Holland um dort potenzielle Sponsoren zu treffen (vor allem christliche Vereine). Dabei wuenscht er sich eine 10 minuetige Multimediapraesentation unserer NGO (inkl. Voice-over, Videosequenzen etc.) So wie er sich das vorstellt wird es sich wohl nicht in 10 Tagen realisieren lassen…
Die viel interessantere Frage ist allerdings, was wollen Geldgeber im Westen ueber eine NGO in einem Entwicklungsland wissen? Was sind Punkte mit denen man sie ueberzeugen kann, dass hier professionell gearbeitet wird, und dass das Geld sinnvoll verwendet wird?
Anregungen sind hier durchaus erwuenscht! Was wuerde euch dazu bewegen euer Geld in eine Entwicklungshilfeprojekt zu stecken?

Mittwoch, 13. August 2003

Urlaub in der Nebensaison…

Ich muss sagen, es war wirklich ein nettes Wochenende am Mamallapuram – Sonne, Meer und genug Sehenswuerdigkeiten (denn laenger als einen halben Tag, halt ich es sowieso nicht aus am Strand rum zu liegen).
Doch so eine Fahrt in der Nebensaison ist halt so eine Sache. Gut, alles ist billiger, man hat den Strand fuer sich allein… ABER, die lieben Einheimischen wollen halt auch jetzt Umsaetze machen. D.h. man kann keine 2 Minuten (nicht uebertrieben) am Strand liegen ohne mit irgendwelchen “Kunstwerken” belaestigt zu werden. Beim spazieren durch die Strassen ist es noch schlimmer – danach zu schliessen wie oft ich die Phrase “Hello my friend!” gehoert habe, muesste ich jetzt in etwas 500 neue Freunde haben – Naja, auch nicht schlecht. Trotzdem kann ich diese Destination wirklich jedem empfehlen – weit besser als Goa!

Diese Tempel und Skulpturen wurden aus dem Stein herausgeschlagen!
Tempel
beach

Muellentsorgung die zweite...

Tja, einen wichtigen Weg der Muellentsorgung hier in Indien hab ich vergessen - vielleicht ein Grund warum Rinder hier heilig sind:
Cows

Mittwoch, 6. August 2003

Urlaub oder Arbeit?

So stellt man sich doch arbeiten in Indien vor: zwei verlaengerte Wochenenden hinter einander – diesen Do geht’s an die Ostkueste und naechste Woche an die Westkueste (Kerla)…
Aber ein wenig arbeiten tu ich schon noch – und das mach momentan sogar richtig spass. Im Moment bin ich gerade dabei einen kompletten Marketingplan inklusive Pricing und eine Profit Center Rechnung aufzuziehen. Ich weiss, hoert sich auf den ersten Blick nicht wirklich nach Entwicklungshilfe an, aber es macht Sinn.
Die Idee hinter dem Projekt ist in erster Linie Arbeitsplaetze zu schaffen. D.h. wir geben Bewohnern aus den Slums hier Jobs als Muellmaenner, im Muelltrennungsprozess, im Recycling (Composting) und in einem urban agriculture Projekt. Das Ganze hat den Nebeneffekt das es “etwas” umweltfreundlicher als das sonstige Muellmanagement hier ist, welches darin besteht, den Muell entweder aus dem Fenster zu werfen oder mich Lastwagen aus Stadt herauszubringen, um ihn einfach irgendwo abzuladen. Im Moment laeuft das ganze noch im kleinen Rahmen als Versuchsprojekt. Wenn das ganze sich finanziell ausgeht und dokumentiert ist (das waeren dann meine tasks) soll es auch an anderen Orten in Indien kopiert werden.
Und im Moment bin ich ziemlich zuversichtlich, dass ich im Laufe meines Traineeships hier zumindest ein paar Arbeitsplaetze schaffen kann – und was kann man sich mehr erhoffen.
Das waeren meine Jungs beim Muell trennen:
Muelltrennung
Ach ja, und wenn das ganze auch noch Profit abwirft kommt es diesen kleinen Fratzen zugute:
children

Sonntag, 3. August 2003

Hygiene einmal anders, oder auch Ratten haben hunger...

Ich denke wenn man nach Indien faehrt rechnet man damit, dass nicht alles soooo sauber ist. Doch was ich Vorgestern zu Gesicht bekam war vielleicht etwas zu viel! Nichtsahnend spazierten wir an der Pizzeria neben unserem Apartment vorbei, da hoppelt doch glatt eine Ratte von der Groesse eines Kaninchens (ca. 40 cm lang) ganz gemuetlich in die Pizzeria hinein. Man koennte natuerlich meinen dies spricht fuer die Pizzeria, dass sie hinein und nicht hinaus will, aber ich weiss nicht…
Das Beste war allerdings, dass sich die beiden Kellner an der Tuer ueberhaupt nicht davon irritieren liessen – so als waere dies ein guter alter Besucher. In Zukunft zweifel ich wohl ein wenig ob es wirklich immer Chicken ist, was einem hier vorgestzt wird ;-)

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