Donnerstag, 31. Juli 2003

Eye of the tiger…

Tja, das letzte Wochenende hab ich mir einen netten Dschungeltrip gegeben – naja, was Inder halt so unter Dschungel verstehen… In Wahrheit waren es nette, bewaldete Huegel (Berge) auf denen Rinder grasten – ganz ehrlich gesagt, der erste Eindruck: “Ist eh wie daheim…”
Das wir irgendwelche Tiere sehen haette ich sowieso nie erwartete, immerhin waren wir 42 wackere Dschungelkaempfer (also eine richtig kleine ruhige Gruppe). Doch wider erwarten haben wir sogar einen sagenumwogenen indischen Tiger zu Gesicht bekommen – gut, es war vom Bus aus, und er war ungefaehr 200 m entfernt, aber trotzdem…
Das Beste war natuerlich als uns der Guide auch aus dem Bus aussteigen liess, um uns am Horizont den Tiger zu zeigen, und uns dann von einer Sekunde zur anderen wieder in den Bus zu scheuchen. Was tut man nicht alles um Touristen das Gefuehl zu geben den Gefahren des Dschungels ausgesetzt zu sein;-) Mancheiner in der Gruppe war am Ende der Meinung, dass es eh nur ein verkleideter Beamter vom Tourismusministerium war – Naja, wer weiss, die Elefanten waren auf jeden Fall echt…

Elefanten

Dienstag, 22. Juli 2003

Buchtip fuer Reisen: Josef Stiglitz

Irgendwie ist Indien schon ein staendiges auf und ab… Was so viel heisst wie, mich hat es letztes Wochende wieder erwischt, dies mal mit 39,5 Grad (wenigstens steigere ich mich), aber langsam gibt dieses Thema fuer ein Weblog nichts mehr her, darum gibt’s jetzt einen Buchtip als Reiseliteratur:

Josef Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung

Fuer alle die “Globalisierungsfalle” gelesen und es als kompletten Schwachsinn empfunden haben, und die der Meinung sind das Krugman/Obstfeld (klassisches Werk zum Thema International Economics) eine etwas zu muehsame Urlaubslektuere ist, kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Der Nobelpreistraeger Stiglitz schreibt ueber seine Erfahrungen als Vice-president der Weltbank, seine sehr kritische Einstellung zum Internationalen Waehrungs Fond (IWF bzw. IMF) und Zusammenhaenge im internationalen Wirtschaftsgeflaecht. Vor allem fuer Personen ohne volkswirtschaftliches Grundwissen zu empfehlen, es ist mal schoen zu sehen, dass man gewisse Theorien und Modelle auch einfach erklaeren kann!

Teilweise ein wenig einseitig, aber durchaus interessant. Vorallem wenn man in einem Entwicklungsland unterwegs ist, sieht man gewisse Dinge aus einer anderen Perspektive!

Und im Grunde reisen wir ja alle nur um unsere Perspektive zu erweitern, ach ja, und um braun zu werden…

Donnerstag, 17. Juli 2003

Mal wieder ein Lebenszeichen…

Gut, mir geht’s wieder vollkommen gut, vielleicht trau ich mich bald sogar wieder ueber die schaerferen indischen Gerichte! Ein “Zuhause” hab ich auch: ich darf mein Zimmer mit einer Canadierin und einer Mexikanerin teilen. Nun, ich weiss nicht ob es an der Kombination liegt, aber ich hab noch nie jemanden so viel reden gehoert. Ich weiss es sind Frauen, aber…

Ansonsten ist es aber recht nett, und der Job macht auch Spass. Im Moment ueberpruefe ich den gesamten Prozess des Waste Managements, vom Muellsammeln angefangen bis zum Kompostieren: Effizienzstudien, Marketingplaene etc. als Controller bin ich also voll in meinem Element ;-)

Teilweise ist es aber schon zach was man hier sieht: Vorallem der Kontrast zwischen Arm und Reich ist einfach extrem! Heute war ich beispielsweise in einer Villensiedlung die noch teilweise im Bau ist! 600 Luxusvillen mit Marmor, Edelholz, etc. (wirklich nicht uebertrieben) und das ganze ist umgeben von einer hohen Mauer mit Stacheldraht und Sicherheitsmanschaften! Auf der anderen Seite der Mauer finden sich Slamms, den aergsten Vorstellungen entsprechend. Aber das Beste: auf der Ausfahrtsstrasse wurden Mauern aufgestellt, damit man Bewohnern beim Verlassen ihrer kleinen Welt diesen Anblick erspart. Tja, aber irgendwie kann man’s verstehen…

Montag, 14. Juli 2003

Effizienz made in India…

Irgendwie ist es schon ein Vorteil wenn man in einem Land mit 1 Milliarde (manche Voelker glauben sogar das es eine Billon ist ;-) Einwohnern lebt, es herrscht nie mangel an Arbeitskraeften. Aus diesem Grund ist es wohl auch nicht notwendig sie sonderlich effizient einzusetzen:

Gestern im Supermarkt bin ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen. Tja, dass an jeder Kasse zwei Personen stehen, einer fuers Eingeben und einer fuer das Einpacken, ist ja noch relativ normal… Dass man dort aber nicht Zahlen kann hat mich schon ein wenig verwirrt. Man bekommt dort naemlich nur den Kassazettel in die Hand und muss dann zu einer anderen Kasse weiter bei der sich weitere drei Personen befinden :-)

Einer nimmt den Zettel entgegen und liesst den Betrag vor, der Zweite nimmt von das Geld entgegen und der Dritte gibt dann das Wechselgeld zurueck!!! Ja, wenn Kreisky von solchen Methoden gewusst haette…

Samstag, 12. Juli 2003

Mich laust der Affe…

Irgendwie scheint Indien nicht meines zu sein: Innerhalb von zwei Wochen lieg ich jetzt schon das zweite mal mit 39 C Fieber flach – Frei nach dem Motto:”Was einem nicht umbringt macht einen haerter!”

Dafuer hatte ich etwas Zeit mich ueber die Wohnungssituation hier zu amuesieren. Nachdem ich jetzt innerhalb von einer Woche bei zwei Familien gelebt habe, verbrachte ich die letzten Tage in einem “netten” Appartement. Dieses hat allerdings einiges zu bieten:

Das man nicht nur das Appartement, sonder auch das Zimmer mit wildfremend Menschen teil schein hier recht normal zu sein. Witzigerweise wird allerdings ein Zimmer, das ganz normal als Schlafplatz dient, tagsueber als Buero genutzt. D.h. wenn die einen in der Frueh zur Arbeit gehen, kommen die anderen zum Arbeiten in die Wohnung.

Was mir allerdings am Besten gefaellt ist die Tatsache, dass man aufpassen muss nie zu lange die Balkontuer offen zu lassen. Ansonsten kommen naemlich liebe nette Affen in die Wohnung und klauen vom Essen bis zum Telefon alles was nicht angeschraubt ist. Man muss anmerken, die Wohnung befindet ich im sechsten Stock, im Zentrum einer 7 Millionen Stadt.

Als Gegenmittel gegen die Affen laeuft den ganzen Tag der Fernseher. Ich frag mich wie lang das gut geht – vermutlich kommen die Aefflein bald zum Fernsehen…

Freitag, 11. Juli 2003

Der kleine, aber feine Unterschied...

Ich glaube diese kleine Anekdote von einem anderen Trainee hier in Bangalore fuehrt einem das Leben hier recht gut vor Augen:


Here's a description of buying a fruit juice this morning:

After a Poori breakfast, I went to a place called Fruit Juice
Corner.

Jouni: Could I have a Mango Fruit Juice?
Peddler: No, Mango, No
(I could clearly see that the whole place was full of Mangos, and it
is Mango season)
Jouni: No Mangos? So what are these? (pointing at Mangos)
Peddler: You want Mango?
Jouni: Yes.
Peddler: One Mango milk shake. (gives a glass full of mango juice)
Jouni: Milk Shake? Can I have a Mango Fruit Juice?
Peddler: Fruit Juice, no
Jouni: This is called Fruit Juice corner, no? You don't have fruit
juices?
Peddler: No
Jouni: Could you make me a Mango fruit juice, plain?
Peddler: Plain? Milk? Sugar? Water?
Jouni: No, plain
Peddler: Milk?
Jouni: Milk no, Sugar no, Water no. Plain.
Peddler: No possible, Sir.
Jouni: Why not?
Peddler: No possible make
Jouni: Just take a mango, put it in that mixer and pour in a glass.
I will drink it.
Peddler: No possible sir, mango will not mix properly, will get
creamy.
Jouni: It is possible, I have seen it done many times. Could you
please make a plain Mango fruit juice?
Peddler: Milk?
Jouni: No, plain
Peddler: Won't taste good
Jouni: that's ok, I like it like that
(Peddler puts the mango in and starts mixing it. In the meanwhile,
another peddler who had been standing next to the first one, pours
a glass of mango juice in front of me)
Peddler 2: Mango fruit juice
Jouni: With milk? Plain?
Peddler 2: With milk and sugar only
Jouni: No, I want plain.
(The peddlers discuss for a while in Kannada. Then the peddler
number 1 pours the mango juice from the mixer to a glass, gives it
to me, fills the mixer with milk, sugar and mango and looks at me
like saying: see, this is how its supposed to be)
Jouni: Thank you, this is a mango fruit juice, plain. It tastes
good.
Peddler: Want another one?
Jouni: no thank you, tomorrow

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