Gut, jetzt hat auch der produktive Teil meines Aufenthalts in Indien angefangen: Meine Arbeit bei einer NGO!
Mancheiner kennt Bangalore vermutlich nur als das IT Zentrum Indiens und fragt sich ob dies der geeignete Ort fuer ein Entwicklungshilfeprojekt ist. Nun, das ist nur eine Seite der Medaille: Aufgrund des Rufs als vermeindlich reiche Stadt ist Bangalore eine der schnellst wachsenden Staedte Asiens.
Viele der Menschen die in die Stadt kommen landen auf der Strasse und kaempfen sich als waste picker durch’s Leben! Und genau an diesem Punkt setzt die Arbeit der NGO an fuer die ich hier Arbeit. Bei dem Projekt bei dem ich mitarbeite wird versucht die Arbeit der waste picker zu institutionalisierten, d.h. sie fuer ihre Arbeit zu bezahlen und dabei gleichzeitig das Muellproblem der Stadt zu loesen. Finanziert wird das Ganze durch Zahlungen der Haushalte, sowie durch einnahmen aus dem Recycling – ich find es ein wirklich interessantes Konzept!
Hey, irgendwie hab ich mich auf den malaysischen Strassen letztes Jahr sicherer gefuehlt - und das soll was heissen!
Gestern hatte ich eine ganz "gemuetliche" Fahrt mit einem 20 kg Rucksack am Ruecken, zuzweit auf einem Motorrad durch Bangalore. Normalerweise kein Problem, aber hier scheis.. sie sich gar nichts. Trotz riesiger Loecher in der Stasse etc. ueberholen sie wie die Verrueckten, und ohne Hupe hat man vermutlich ueberhaupt keine Ueberlebenschance...
Tja, wer braucht da schon Wellenreiten ;-)
Nun gut, bis Donnerstag darf ich jetzt bei einer indischen Familie leben. Dann uebersiedel ich in ein nettes Appartement mit 5 weiteren Trainees – das kann sicher recht nett werden.
Aber auch die Familie hier ist wirklich sympatisch. Bis auf ein paar wenige Kleinigkeiten koennte man fast denken es ist wie bei uns. Gut, das Essen wird nacheinander eingenommen, das d.h. schnell essen, damit der naechste zum Tisch darf (gut, es waren Gaeste da, vielleicht ist schonst genug Platz)
Es ist auch witzig zu sehen wie Jugentliche, die sich sonst voll auf westlich geben, brav mit der Hand den Reisbrei essen. Irgenwie konnte ich mich auf die Frage:“Do you need a fork?” eines “Yes, pleeease…” nicht erwehren.
Ansonsten sind es halt die typischen Fragen wie “Familie” und “Religion” die Inder am meisten an Europaeern interessieren – aber ist es nicht umgekehrt das gleiche?
Das ist also Bangalore: Eine Stadt die auf jeden Fall gepflegter als Mumbai ist, und auf jeden Fall lauter als Goa. Trotz 7 Millionen Einwohner wirkt es igendwie nach Kleinstadt, aber nett...
Ansonsten kann ich noch nicht viel sagen, aber es kommt sicher noch was. Mein Empfangskomitee war auch brav da: gleich vier Personen - Vielleicht denkt man hier doch, dass Europaer etwas schwerer zu managen sind.
Fuer alle die wissen was AIESEC ist (ist eine Studentenorganiation die Praktiker organisiert): AIESECer sind wirklich ueberall auf der Welt gleich ;-)
Tja, was gibt es zu Goa zu sagen was nicht schon irgendjemand einmal gesagt haette:
1. Goa ist nicht Indien, es rennen zwar Rinder auf der Strasse herum, aber am Abend landen sie trotzdem auf den Teller
2. Ueberall stehen nur Kirchen herum und die Leute sind christlicher als in Rom (65% Katholiken, und diese dazu noch richtig)
3. Die Leute sind wirklich alle nett, aber trotzdem kommt man sich wie ein wandelnde Geldboerse vor. Dies ist eines meiner groesten Probleme: Wie verhaellt man sich gegenueber einen Inder der einen anspricht? Entweder man ignoriert sie, oder man riskiert ausgenommen zu werden, aber dafuer kann man auch ueber wirklich interessante Gespraeche stossen. (ist mir einige mal passiert und ich hab noch immer Geld) – Also: Now risk no fun… wobei man manchmal dann schon hart daran arbeiten muss sie wieder los zu werden.
Ansonsten kann ich allen nur raten: Fahrt nicht im Sommer nach Goa, es sei denn ihr steht auf sintflutartige Regenfaelle und einen Strand auf dem “ein wenig” Muell liegt – dafuer sind die Wellen cool!!!
Ist schon wieder typisch… endlich, nach Wochen voller Stress hab ich ein paar Tage ruhe, und was mach ich, lieg krank im Bett rum, anstatt mich am Strand zu braeunen.
Wie’s ausschaut ist das indische Essen vielleicht doch nicht so bekoemmlich, obwohl ich eher die Vermutung hab, dass die indischen Zigaretten mir nicht gut getan haben.
Gott sei dank regnet es eh die ganze Zeit, da versauemt man nicht viel ;-)
Bei Ankunft in Mumbai (ehemals Bombay) hat es so richtig gegossen. Da weiss man warum die Regenzeit Regenzeit heisst - ein netter Beginn! Eigentlich hab ich nur darauf gewartet, dass auf Grund der Ueberschemmungen die Leute hier ihre Kanus auspacken. Dies wuerde auch so manch eine Theorie von Hr. Kolumbus erklaeren.
Auf jeden Fall werde ich gleich von einem netten Herren angesprochen, mit der Frage wo ich hinfahre. Als ich ihm erklaere, dass ich mit dem Zug nach Goa fahren moechte, eroeffnet er mir, dass es leider einen Unfall gab, und man deshalb mit dem Bus fahren muesse. Daraufhin gehe ich weiter und wende mich an einen Sicherheitsbeamten, und frage ihn wo ich Zuege reservieren kann. Darauf hin erzaehlt mir dieser die gleiche Geschichte, meint aber er kennt da eine nette Person die mir weiterhelfen kann – Rattet mal wer das sein koennte!
Auf jeden Fall lasse ich mich von dem, schon zuerst kennen gelernten, Herren zu einer “kurzen” Fahrt ins Reisbuero ueberreden. Auf der Fahrt dorthin frage ich ihn nomals nach dem Grund warum keine Zuege fahren. Er antwortet, dass fuer die Inda jetzt Reisezeit ist. Auf nachfragen nach dem Unfall: “Ach ja, der Unfall war auch noch!”
Im Reisebuero angekommen (ist in Wirklichkeit ein Hotel) eroeffnet er mir, das leider fuer den naechsten Bus keine Plaetze mehr frei sind, sondern erst in 8 h. Leider koenne man in dieser Zeit nichts unternehmen bzw. in die Stadt fahren, aber ich koenne gern ein Hotelzimmer fuer diese Zeit haben, fuer nur 70 $ (3600 Rs). Nachdem ich leider die letzten Tage im durchschnitt nur 3 h geschlafen habe liegt die Geldboerse naeher als der Verstand, und akzeptiere zu 1500 Rs (immer noch mehr als das dreifache vom Wert des Zimmers). Die Bustickets haben uebrigens auch das Doppelte vom Normalpreis gekostet.
Aber das Beste war der Schluss: Dieser nette Herr, der sich dumm und daehmlich an Provisionen verdient hat, wollte zum Schluss noch Trinkgeld fuer seine Dienste. Tja, auf den Kopf gefallen sind sie hier nicht!
Nun habe ich es aber bis nach Goa geschafft, und mach es mir am Strand gemuetlich – ach ist es nicht fein umgeben von anderen gutglaeubigen Touristen…
Naja, so Fluege sind schon was muehsames… Frueher gabs wenigstens so schoene Animationseinlagen der “Flugbeleiter”. Diese habe sie ja mittlerweile durch nette Computeranimationen abgeloest. Jemand in letzter Zeit mit der AUA geflogen? Da denkt man fast, dass die Haelfte des Flugpreises fuer diese nette Computeranimation drauf geht, aber sicherer fuehl ich mich deswegen eigentlich nicht!